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15. Februar 2021 | Markenrecht, Öffentliches Wirtschaftsrecht, Patentrecht | von Eva Eglseder und Dr. Christian Hadeyer

Wirtschaftliche Vorteile für Unternehmen als Inhaber von IP-Rechten

Eine gemeinsame Studie des Europäischen Patentamts (EPA) und des Amts der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) über die Rechte des geistigen Eigentums und Unternehmensleistung in der EU vom Februar 2021 zeigt, dass europäische Unternehmen, die Inhaber von Rechten des geistigen Eigentums sind, im Durchschnitt 20 % höhere Einnahmen pro Mitarbeiter erzielen als jene ohne solche Rechte.

Um die Wirtschaftsleistung von Unternehmen, die Inhaber von Rechten des geistigen Eigentums sind, mit der von Unternehmen ohne solche Rechte zu vergleichen wurden für die Studie über 127 000 europäische Unternehmen aus allen 27 Mitgliedsstaaten und dem Vereinigten Königreich analysiert, wobei Patente, Marken und Geschmacksmuster berücksichtigt wurden. Als Hauptindikator für die Unternehmensleistung wurde die Angabe „Einnahmen pro Mitarbeiter“ gewählt.

Die Studie zeigt, dass Unternehmen, die Inhaber von geistigen Eigentumsrechten sind, gemessen an der Zahl der Beschäftigten im Allgemeinen größer sind als jene Unternehmen ohne solche Rechte, sowie durchschnittlich 19 % höhere Löhne und Gehälter zahlen. Auch bei den einzelnen Rechten kann differenziert werden. So erzielen z.B. Inhaber von Patenten im Durchschnitt 36 % höhere Einnahmen pro Mitarbeiter und bezahlen 53 % höhere Löhne, wo hingegen Inhaber von Geschmacksmustern 32 % höhere Einkommen erzielen und 30 % höhere Löhne bezahlen. Gleichermaßen wirken sich Marken (21 % höhere Einnahmen und 17 % höhere Löhne) auf eine höhere Wirtschaftsleistung aus.

Die Studie untersucht weiters die Auswirkungen der Inhaberschaft von Rechten des geistigen Eigentums unabhängig von den Faktoren wie Unternehmensgröße, Land oder Wirtschaftszweig. Auch hier wird der positive Zusammenhang zwischen der Inhaberschaft und der Wirtschaftsleistung bestätigt: Unternehmen, die geistige Eigentumsrechte besitzen, erzielen pro Mitarbeiter um 55 % höhere Einnahmen als vergleichbare Unternehmen ohne solche Rechte.

Bei Klein- und Mittelunternehmen (KMU) ist der positive Zusammenhang besonders ausgeprägt. Als Inhaber geistiger Eigentumsrechte erzielen die KMU 68 % höhere Einnahmen pro Mitarbeiter als jene ohne solche Rechte. Größere Unternehmen hingegen verzeichnen ein Plus von 18 % pro Mitarbeiter.

Die Ergebnisse der Studie sind zwar kein eindeutiger Beweis dafür, dass die Förderung einer stärkeren Nutzung von Rechten des geistigen Eigentums durch Unternehmen zu einer Leistungssteigerung führt, zeigen aber sehr wohl eine positive Beziehung zwischen Unternehmen, die Inhaber von geistigen Eigentumsrechten sind und ihrer Leistung.

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